Pressemitteilung

195/2023/42/A
Fürth, den 26. Juli 2023

Fast drei Viertel der atypisch Beschäftigten in Bayern sind Frauen

Insgesamt ist ein Fünftel der Erwerbstätigen atypisch beschäftigt

Wie der Mikrozensus zeigt, sind in Bayern im Jahr 2022 1,25 Millionen Personen atypisch beschäftigt. 4,53 Millionen Personen haben ein Normalarbeitsverhältnis und 554 000 Personen sind selbstständig tätig.

Fürth. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik auf Basis der Erstergebnisse aus dem Mikrozensus 2022  mitteilt, sind in Bayern 20 Prozent der rund 6,35 Millionen
Kernerwerbstätigen in ihrer Haupttätigkeit atypisch  beschäftigt. Zu den atypisch Beschäftigten zählen Teilzeitbeschäftigte mit bis zu 20 Arbeitsstunden je Woche, befristet oder geringfügig Beschäftigte sowie Angestellte bei Zeitarbeitsfirmen.

Frauen nach wie vor häufiger atypisch beschäftigt als Männer
Fast drei Viertel (73 Prozent) der atypisch Beschäftigten in Bayern sind Frauen. Während mit
31 Prozent nahezu jede dritte erwerbstätige Frau einer atypischen Beschäftigung nachgeht, ist es bei den Männern nur jeder zehnte. Erwerbstätige. Der überdurchschnittlich hohe Anteil von Frauen in atypischer Beschäftigung ist vor allem auf einen hohen Anteil an Teilzeitarbeit zurückzuführen: 24 Prozent der erwerbstätigen Frauen arbeiten in einem Teilzeit-
beschäftigungsverhältnis mit bis zu 20 Wochenstunden. Bei den Männern liegt dieser Anteil bei drei Prozent. Erwerbstätige Frauen sind mit einem Anteil von acht Prozent zudem häufiger geringfügig beschäftigt (z.B. in Minijobs) als Männer mit einem Prozent.

Weit über die Hälfte arbeitet mehr als 20 Wochenstunden
Beschäftigte in Normalarbeitsverhältnissen üben eine unbefristete sozialversicherungspflichtige Tätigkeit mit über 20 Wochenstunden aus, die direkt für den Arbeitgeber erbracht wird. Im Jahr 2022 sind das in Bayern insgesamt 4,53 Millionen Erwerbstätige und damit 71 Prozent aller Kernerwerbstätigen. Von den erwerbstätigen Männern befinden sich 79 Prozent (2,67 Millionen Personen) in einem Normalarbeitsverhältnis. Bei den erwerbstätigen Frauen sind es 63 Prozent (1,86 Millionen Personen).

Männer fast doppelt so häufig selbstständig wie Frauen
Der Anteil der Selbstständigen an den Kernerwerbstätigen liegt in Bayern im Jahr 2022 bei
neun Prozent (554 000 Personen). Auch hier gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Mit 375 000 (elf Prozent) sind fast doppelt so viele Männer selbstständig wie Frauen
(179 000; sechs Prozent).

Hinweise:

Das Bayerische Landesamt für Statistik weist darauf hin, dass hier nur sogenannte Kernerwerbstätige betrachtet werden. Hierunter werden Erwerbstätige im Alter von 15 bis unter 65 Jahren verstanden, die sich nicht in schulischer oder beruflicher (Aus-) Bildung oder in einem Freiwilligendienst bzw. im freiwilligen Wehrdienst befinden. Neben den abhängig Erwerbstätigen in Normalarbeitsverhältnissen bzw. in atypischer Beschäftigung zählen hierzu auch Selbstständige und mithelfende
Familienangehörige. Bei den Merkmalen atypischer Beschäftigung sind Mehrfachzählungen möglich, beispielsweise dann, wenn eine Teilzeitbeschäftigung mit bis zu 20 Wochenstunden im Rahmen eines geringfügigen Beschäftigungsverhältnisses ausgeübt wird.

Diese Ergebnisse basieren auf dem Mikrozensus, einer seit 1957 jährlich bei einem Prozent der Bevölkerung durchgeführten Befragung der amtlichen Statistik. Rechtliche Grundlage der Erhebung ist das Mikrozensusgesetz (MZG). Dank der
Selbstauskünfte der Befragten liegen belastbare statistische Daten zu Arbeits- und Lebensverhältnissen der Bevölkerung vor. Die Ergebnisse des Mikrozensus dienen als Grundlage für politische Planungen und Entscheidungen, stehen selbstverständlich auch der Wissenschaft, der Wirtschaft, der Presse und allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung.

Weitere Informationen zum Mikrozensus finden Sie unter: https://www.statistik.bayern.de/statistik/mikrozensus.html