Pressemitteilung

63/2017/55/A
Fürth, den 22. März 2017

2016 wieder weniger Schwangerschaftsabbrüche

Niedrigste Zahl seit 2000

Im Jahr 2016 wurden 11 483 Schwangerschaftsabbrüche bei Frauen mit Wohnsitz in Bayern durchgeführt. Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik sank die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche damit um 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf dem niedrigsten Stand seit 2000.

Im Jahr 2016 wurden insgesamt 11 483 Schwangerschaftsabbrüche bei Frauen mit einem Wohnsitz in Bayern durchgeführt. Das waren nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik 2,9 Prozent weniger als im Vorjahr (2015: 11 821). Damit setzte sich der seit dem Jahr 2004 rückläufige Trend bei den Schwangerschaftsabbrüchen in Bayern weiter fort, dessen einzige Ausnahmen die Jahre 2011 und 2014 mit jeweils einem Anstieg darstellten.

Wie das Bayerische Landesamt für Statistik weiter mitteilt, waren 70,0 Prozent der betroffenen Frauen zum Zeitpunkt des Schwangerschaftsabbruches zwischen 18 und 34 Jahre alt, damit blieb der Anteil dieser Altersgruppe gegenüber 2000 (71,8 Prozent) fast unverändert. 18,3 Prozent waren 35 bis 39 Jahre alt, im Vergleich dazu waren es 2000 in dieser Altersgruppe 17,0 Prozent. In 8,9 Prozent der Fälle waren die Frauen 40 Jahre oder älter (2000: 6,9 Prozent). Bemerkenswert ist, dass 2016 der Anteil der unter 18-Jährigen mit 2,8 Prozent seit 2013 weiter gesunken ist.

Differenziert nach dem Familienstand, machten verheiratete Frauen im Jahr 2016 einen Anteil von 41,8 Prozent unter den Schwangerschaftsabbrüchen aus. Im Jahr 2000 betrug der Anteil der verheirateten Frauen sogar 48,3 Prozent.

86,1 Prozent der Schwangerschaftsabbrüche führten die Ärzte in gynäkologischen Arztpraxen bzw. OP-Zentren ambulant durch. Im Jahr 2000 wurden mit 81,7 Prozent etwas weniger Abbrüche in gynäkologischen Praxen/OP-Zentren vorgenommen. Nur 976 und damit 8,5 Prozent der Schwangerschaftsabbrüche fanden 2016 ambulant in Krankenhäusern statt (2000: 2 159 bzw. 13,0 Prozent). In 617 Fällen bzw. 5,4 Prozent der Schwangerschaftsabbrüche war der Eingriff im Jahr 2016 mit einem stationärem Krankenhausaufenthalt verbunden (2000: 874 bzw. 5,3 Prozent).

Die meisten Schwangerschaftsabbrüche (69,6 Prozent) wurden mit der Absaugmethode (Vakuumaspiration) durchgeführt, bei 17,7 Prozent kamen medikamentöse Verfahren zum Einsatz.

Regionalisierte Zahlen stehen nicht zur Verfügung.

 

Schwangerschaftsabbrüche von Frauen mit Wohnsitz in Bayern seit 2000