Das Forschungsdatenzentrum der Statistischen Ämter der Länder

Die Mikrodaten der amtlichen Statistik stellen für die empirische Sozial- und Wirtschaftsforschung eine wesentliche Datenquelle dar. Zur Verbesserung der Dateninfrastruktur für die Wissenschaft wurde im April 2002 das Forschungsdatenzentrum der Statistischen Ämter der Länder etabliert. Dieses erleichtert der Wissenschaft im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen den Zugang zu den Einzeldaten der amtlichen Statistik. Das aktuelle Angebot umfasst mehr als 100 dezentrale (vorwiegend) Bundesstatistiken beispielsweise aus den Bereichen der Sozial- und Wirtschafts-, Finanz- und Steuer-, sowie der Rechtspflege-, Bildungs-, Agrar- und Umweltstatistiken. Durch die fachlich zentralisierte Datenhaltung der überwiegend dezentral aufbereiteten Statistiken wird ein flächendeckender Zugang zu den Einzeldaten an allen 13 regionalen Standorten sowie deren Außenstellen gewährleistet.

Gemäß § 16 (6) des Bundesstatistikgesetzes (BStatG) dürfen die Forschungsdatenzentren nur „Hochschulen oder sonstigen Einrichtungen mit der Aufgabe unabhängiger wissenschaftlicher Forschung“ einen Zugang zu amtlichen Mikrodaten gewähren. Personen oder Einrichtungen, die nicht unter diese Definition fallen, können sich für die benötigten Informationen an die jeweiligen Auskunftsdienste der statistischen Ämter des Bundes und der Länder wenden.

Abhängig vom Grad ihrer Anonymität können die Einzeldaten entweder ausschließlich im geschützten Raum der amtlichen Statistik an speziellen Gastwissenschaftlerarbeitsplätzen oder in Form stärker anonymisierter Public- oder Scientific-Use-Files auch außerhalb der Statistischen Landesämter genutzt werden. Sollen wissenschaftliche Auswertungen auf lediglich formal anonymisierten Mikrodaten beruhen, können die Nutzenden zudem auf die Möglichkeit der kontrollierten Datenfernverarbeitung zurückgreifen. Bei diesem Nutzungsweg haben die Nutzenden keinen direkten Zugriff auf die Daten, sondern erstellen auf Basis inhaltsleerer Strukturdatensätze Auswertungsprogramme, welche ausschließlich von den Mitarbeitenden des Forschungsdatenzentrums auf den Originaldaten angewandt werden.

Das Bayerische Landesamt für Statistik ist mit dem regionalen Standort Fürth Teil des Forschungsdatenzentrums. Auswertungen an einem Gastwissenschaftlerarbeitsplatz sind zudem auch in München möglich. Der fachliche Schwerpunkt des Standorts Fürth liegt bei den Statistiken in den Bereichen Bildung und Bevölkerung. Zurzeit werden vom FDZ Bayern die Studenten- und Prüfungsstatistik, die Hochschulpersonal- und -stellenstatistik, sowie der Zensus 2011fachlich betreut.

Gerne beraten wir bei der Auswahl der gewünschten Daten und vermitteln an den fachlich zuständigen Standort, empfehlen die richtige Nutzungsform und informieren über Ermäßigungen für Studierende oder Doktoranden.​