Klima und Luft
Treibhausgasemissionen
Angesichts des Klimawandels setzt sich der Freistaat Bayern mit dem Bayerischen Klimaschutzgesetz (BayKlimaG) das Ziel, bis zum Jahr 2030 die Treibhausgasemissionen je Einwohner im Vergleich zu 1990 um 65 % zu senken. Klimaneutralität soll im Jahr 2040 erreicht werden. Dem Monitoring von Treibhausgasen kommt in diesem Zusammenhang eine wichtige Bedeutung zu. Zu diesem Zweck berechnet das Bayerische Landesamt für Statistik für jüngere Berichtsjahre vorläufige Treibhausgasemissionen und erstellt Emissionsschätzungen.
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Zu den Treibhausgasen zählen Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Lachgas (N2O) sowie die fluorierten Gase (F-Gase). Die Treibhausgasberichterstattung basiert nicht auf gemessenen Treibhausgasmengen, sondern auf Modellrechnungen in Anlehnung an Methoden des Umweltbundesamtes. Da die Treibhausgasemissionen gemäß internationalen Standards quellenbezogen (nach dem Ort ihrer Entstehung) berichtet werden, ist der internationale Flugverkehr in den bayerischen Treibhausgasemissionen nicht enthalten.
Die Treibhausgasemissionen werden in CO2-Äquivalenten (CO2e) ausgewiesen. Die einzelnen Treibhausgase unterscheiden sich stark in ihrem Treibhauspotenzial und ihrer Verweildauer in der Atmosphäre, sodass für jedes Treibhausgas ein sogenanntes „Global Warming Potential“ (GWP) bestimmt werden kann. Als Richtgröße dient die Klimawirksamkeit von Kohlendioxid (GWP von CO2 = 1), d. h. die Treibhauspotenziale anderer Gase bemessen sich relativ zu CO2. Mithilfe der GWP-Werte können die Emissionen der unterschiedlichen Treibhausgase in CO2e umgerechnet und verglichen werden.
Common Reporting Tables (CRT)
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Bei den Common Reporting Tables (CRT) handelt es sich um standardisierte Berichtstabellen für die internationale Treibhausgasberichterstattung unter der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen. Für Deutschland veröffentlicht das Umweltbundesamt jährlich entsprechende Berichtstabellen zum Deutschen Treibhausgasinventar, an dessen Format sich die Länderberechnung und Ergebnisdarstellung orientiert. Die Erfassung der Emissionen erfolgt dabei unterteilt in Quellkategorien pro Treibhausgas. Diese CRT-Quellkategorien entsprechen jedoch nicht den Sektoren des Bundes-Klimaschutzgesetzes (KSG).
Für Bayern werden die CH4- und N2O-Emissionen nach den CRT-Kategorien „Energie“, „Industrieprozesse, Produktanwendung“, „Landwirtschaft“ und „Abfall- und Abwasserbehandlung“ berichtet. Die F-Gas-Emissionen lassen sich vollständig der CRT-Kategorie „Industrieprozesse, Produktanwendung“ zuordnen.
Sektoren des Bundes-Klimaschutzgesetzes (KSG)
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Die Treibhausgasemissionen in Bayern werden zusätzlich nach den Sektoren des Bundes-Klimaschutzgesetzes (KSG) berichtet. Es handelt sich hierbei um die Sektoren „Energiewirtschaft“, „Industrie“, „Gebäude“, „Verkehr“, „Landwirtschaft“ sowie „Abfallwirtschaft und Sonstiges“ gemäß Anlage 1 KSG. Die Sektoren nach KSG unterscheiden sich von den CRT-Kategorien. Erläuterungen dazu sind in der Methodenbeschreibung für die Darstellung nach Sektoren des KSG unter „Methodendokumentation“ zu finden.
Statistische Daten
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Treibhausgasemissionen nach Gasen in Bayern seit 1990
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Treibhausgasemissionen je Einwohner nach Gasen in Bayern seit 1990
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Treibhausgasemissionen nach Sektoren des Bundes-Klimaschutzgesetzes in Bayern seit 1990
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CO2-Emissionen in Bayern seit 1990
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CH4-Emissionen und N2O-Emissionen nach CRT-Kategorien in Bayern seit 1990
Quellen- und Senkenwirkung aus Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (LULUCF)
Der Sektor LULUCF beschreibt die Treibhausgasemissionen infolge der Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (Land Use, Land Use Change and Forestry – LULUCF). Die hierbei auftretenden Kohlendioxid-, Methan- und Lachgasemissionen werden nach den Landnutzungskategorien Wald, Ackerland, Grünland, Feuchtgebiete, Siedlungen und Sonstiges Land differenziert erfasst. Die Emissionen des Sektors LULUCF werden nur nachrichtlich ausgewiesen, d. h. sie werden bilanziert, fließen aber nicht in die Gesamtsumme der Treibhausgasemissionen in Bayern mit ein.
Statistische Daten
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Treibhausgasemissionen infolge Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (LULUCF) nach Gasen in Bayern seit 1990
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Treibhausgasemissionen infolge Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (LULUCF) nach Landnutzungskategorien in Bayern seit 1990
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Treibhausgasemissionen infolge Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (LULUCF) nach Pools in Bayern seit 1990
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Treibhausgasemissionen infolge Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (LULUCF) nach Pools und Gasen in Bayern seit 1990
Weiterführende Informationen
Methodendokumentation
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Treibhausgasberichterstattung der Länder
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Methodenbeschreibung für die vorläufige Berechnung und Schätzung der CO2-Emissionen
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Methodenbeschreibung für die vorläufige Berechnung und Schätzung der CH4- und N2O-Emissionen
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Methodenbeschreibung für die vorläufige Berechnung und Schätzung der F-Gas-Emissionen
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Methodenbeschreibung für die Darstellung der Treibhausgasemissionen in Bayern nach Sektoren des Bundes-Klimaschutzgesetzes (KSG)
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Dokumentation der Revisionen
Weiterführende Links
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Bayerisches Klimaschutzgesetz (BayKlimaG)
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Umweltökonomische Gesamtrechnungen der Länder (AK UGRdL)
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Methodenbeschreibungen des AK UGRdL
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Energiebilanzen, CO2-Bilanzen und Indikatoren der Länder (LAK Energiebilanzen)
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Bayerische Energiebilanzen (StMWi)
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Landesagentur für Energie und Klimaschutz (LENK)
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Bundes-Klimaschutzgesetz (KSG)
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Treibhausgasemissionen in Deutschland (UBA)
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Johann Heinrich von Thünen-Institut
