Pressemitteilung

199/2020/35/M
Fürth, den 30. Juli 2020

Inflationsrate in Bayern im Juli 2020 bei 0,0 Prozent

Temporäre Senkung der Mehrwertsteuer zum 01.07.2020 macht sich bemerkbar

Die Verbraucherpreise in Bayern stagnieren im Vergleich zum Juli des Vorjahres im Gesamtniveau, die Inflationsrate liegt bei 0,0 Prozent. Am Energiemarkt zeigt sich wiederholt ein deutlicher Preisrückgang: Die Preise für Heizöl sanken im Vergleich zum Juli des Vorjahres um 32,2 Prozent besonders deutlich, bei Kraftstoffen war ein Rückgang von 12,1 Prozent zu beobachten. Ohne Heizöl und Kraftstoffe gerechnet, hätte die Inflationsrate bei 0,8 Prozent gelegen. – Wie das Bayerische Landesamt für Statistik weiter mitteilt, sind die Verbraucherpreise gegenüber dem vorangegangenen Juni im Gesamtniveau um 0,5 Prozent zurückgegangen. Im Vergleich zum Vormonat sind die Preise bei Kraftstoffen (+3,3 Prozent) gestiegen, wohingegen die Verbraucher für Heizöl (-7,4 Prozent) deutlich weniger bezahlen mussten. Ein Preisrückgang wurde ebenfalls für Gemüse (-6,6 Prozent) und Obst (-4,1 Prozent) verzeichnet. – Aufgrund der temporären Senkung der Mehrwertsteuer zum 01.07.2020 stand die Verbraucherpreisstatistik vor der Herausforderung, die unterschiedlichen Handhabungen in den Berichtsstellen abzubilden, z.B. im Falle eines Preisnachlasses an der Kasse (evtl. unter Berücksichtigung eines weiteren Rabattes), sofern nicht bereits die Preisschilder ausgetauscht wurden.

Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik lag im Juli 2020 die Inflationsrate, das ist die Veränderung des Verbraucherpreisindex für Bayern gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat in Prozent, bei 0,0 Prozent. Die Kerninflationsrate, das ist der Gesamtindex ohne Nahrungsmittel und Energie, lag im Juli 2020 bei 0,8 Prozent.

Die Preise für Nahrungsmittel sind im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,0 Prozent gestiegen. Ein besonders starker Preisrückgang war bei Gemüse (-6,6 Prozent) zu verzeichnen. Demgegenüber standen erhebliche Preissteigerungen bei Obst (+9,1 Prozent) sowie Fleisch und Fleischwaren (+6,1 Prozent).

Am Energiemarkt zeigten sich im Juli weitere Preisreduktionen bei Heizöl (-32,2 Prozent) und Kraftstoffen (-12,1 Prozent) im Vergleich zu den Vorjahreswerten. Für Strom (+1,5 Prozent) und Gas (+0,8 Prozent) mussten die Verbraucher hingegen etwas mehr bezahlen.

Die Preisentwicklung bei den Wohnungsmieten (ohne Nebenkosten) verlief vergleichsweise moderat. Gegenüber dem Juli des Vorjahres erhöhten sie sich um 1,5 Prozent.

Bei einigen hochwertigen, technischen Produkten waren im Juli die Preise im Vergleich zum Vorjahr niedriger. So konnten die Verbraucher insbesondere tragbare Computer (-5,0 Prozent) und Fernsehgeräte (-3,2 Prozent) deutlich günstiger beziehen als im Vorjahr.

Die Verbraucherpreise sind im Vergleich zum Vormonat Juni um 0,5 Prozent gesunken. Binnen Monatsfrist zeigte sich ein deutlicher Preisrückgang bei Heizöl (-7,4 Prozent), wohingegen die Preise für Kraftstoffe stiegen (+3,3 Prozent).

Nach Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie in den vorherigen Monaten konnte im Juli flächendeckend zur üblichen Erhebungspraxis, d.h. zur Vor-Ort-Erhebung, zurückgekehrt werden.

Die temporäre Senkung der Mehrwertsteuer zum 01.07.2020 hat die Verbraucherpreisstatistik vor besondere Herausforderungen gestellt, da die einzelnen Berichtsstellen die Preisnachlässe ggf. unterschiedlich an die Konsumenten weitergegeben haben. Zum Beispiel kann die Weitergabe der Steuersenkung durch Austausch der Preisschilder oder einen Abzug an der Kasse, ggf. unter Einbezug weiterer (Aktions-) Rabatte, erfolgt sein. Der Umgang mit der Mehrwertsteuersenkung wurde zwischen dem Statistischen Bundesamt und den Statistischen Landesämtern eng abgestimmt.

Die tatsächlichen Auswirkungen der temporären Mehrwertsteuersenkung auf die Inflationsrate lassen sich nur schwer abschätzen, da bei beobachteten Preisänderungen (online oder im Rahmen der Vor-Ort-Erhebung) nicht durchgängig und valide ein Zusammenhang mit der Steuersenkung hergestellt werden kann.

Die Presseinformation zum Berichtsmonat Juli 2020 enthält vorläufige Ergebnisse.

Regionalisierte Zahlen stehen nicht zur Verfügung.

Ausführliche Ergebnisse enthält der in Kürze erscheinende Statistische Bericht „Verbraucherpreisindex für Bayern. Monatliche Indexwerte von Januar 2015 bis Juli 2020 mit Gliederung nach Haupt- und Sondergruppen“ (Bestellnummer: M1301C 202007).

Der Bericht kann unter www.statistik.bayern.de/statistik/preise_verdienste/preise als Datei kostenlos heruntergeladen werden. Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (0911 98208-6311) oder Fax (Fax-Nr. 0911 98208-6638).