Pressemitteilung

312/2020/16/Z
Fürth, den 27. November 2020

„Bayern in Zahlen“ neu erschienen

November-Ausgabe 2020 der Monatszeitschrift gedruckt und online erhältlich

Vor ziemlich genau 91 Jahren erreichte eine Postsendung das Bayerische Statistische Landesamt. Darin enthalten waren neben dem Anschreiben noch zwei Bände mit Ergebnissen des im April 1926 per Gesetz einberufenen Enquête-Ausschusses zur Untersuchung der Erzeugungs- und Absatzbedingungen der Deutschen Wirtschaft. Dieser aus mehreren Unterausschüssen bestehende Ausschuss hatte es sich zum Ziel gesetzt, die Struktur der deutschen Volkswirtschaft in allen Wirtschaftsbereichen zu erfassen und zu dokumentieren. Im III. Unterausschuss (Gewerbe, Handel und Handwerk) nahm dabei – ähnlich wie im aktuellen Beitrag zum EU-Unternehmensbegriff – auch der Einzelhandel eine prominente Stellung ein. Der zweite Fachbeitrag hat die Verschuldung der kommunalen Körperschaften in Bayern 2019 im Blick und der dritte beleuchtet die wichtigsten Export- und Importgüter der bayerischen Wirtschaft im Jahr 2019.

Statistik-Schlagzeilen aus Bayern

13,12 Millionen Einwohner. Neugeborene Mädchen werden im Schnitt 84 Jahre, Buben über 79,5 Jahre alt. Hohe Wanderungsgewinne in Bayern insbesondere zu Beginn der 1990er Jahre sowie um die Jahrtausendwende. Flächenverbrauch 10,8 Hektar pro Tag. Sehr unterschiedliche Ernten in Bayern, zum Teil starke witterungsbedingte Einbußen. Umsatz der Campingplätze mit 13 Prozent im Plus, Umsatz der getränkegeprägten Gastronomie in Bayern mit 59 Prozent im Minus. Vor allem Touristen aus dem Ausland fehlen. Zahl der Straßenverkehrsunfälle rückläufig. Durchschnittliche Rentenzahlung pro Person 15 552 Euro. Inflationsrate bei -0,2 Prozent. Ab einem Bruttostundenverdienst von 33,90 Euro zählten Beschäftigte zu den Besserverdienern. Ein Drittel der Konsumausgaben entfielen auf den Bereich Wohnen. BIP sinkt preisbereinigt um 7,0 Prozent – Pandemie-Schutzmaßnahmen haben das Verarbeitende Gewerbe stark getroffen.

Der neue EU-Unternehmensbegriff und die Suche nach der wirtschaftlich funktionierenden Einheit: Die Auswirkungen von Personalüberlassung und Umsatzbündelung am Beispiel einer im Einzelhandel häufiger zu beobachtenden Gruppenstruktur

Neben den aus einzelnen rechtlichen Einheiten bestehenden einfachen Unternehmen (bisheriger Unternehmensbegriff), kennt der neue EU-Unternehmensbegriff nun auch die aus mehreren organisatorisch abhängigen rechtlichen Einheiten bestehenden komplexen Unternehmen. Hier zeigt sich, dass erst in der Gesamtbetrachtung aller rechtlichen Einheiten in ihrer organisatorischen Abhängigkeit eine „wirtschaftlich funktionierende“ Einheit erfasst wird. Die notwendigen Informationen müssen dabei durch das Unternehmensprofiling in den Statistischen Landesämtern auf Grundlage externer Daten oder im direkten Kontakt mit den Unternehmen aufbereitet und in enger Abstimmung mit den Fachstatistiken im Statistischen Unternehmensregister gepflegt werden.

Verschuldung der kommunalen Körperschaften in Bayern 2019

Selbstverständlich beeinflusst die Pandemie auch die Staatsfinanzen. Bund und Länder versuchen, die ökonomischen und sozialen Folgen durch wirtschafts- und finanzpolitische Maßnahmen abzufedern. Zusätzlich werden sinkende Steuereinnahmen weitere Löcher in die Kassen reißen – ein Problem, dass sich auch auf kommunaler Ebene stellen wird. Nahm die Verschuldung der kommunalen Haushalte in den Vorjahren noch ab, dürfte sich das Bild im Jahr 2020 deutlich weniger positiv entwickeln. Bei genauer Betrachtung stellt man außerdem fest, dass bereits im Jahr 2019 die Schuldentilgungen der kommunalen Haushalte niedriger als noch im Vorjahr ausgefallen waren.

Die wichtigsten Export- und Importgüter der bayerischen Wirtschaft – Ergebnisse zum Berichtsjahr 2019

Der Außenhandel hat eine hohe Bedeutung für Deutschland und Bayern. In den vergangenen Jahrzehnten kennzeichnete ein meist deutlicher Exportüberschuss die Außenhandelsbilanz der bayerischen Wirtschaft. Für 2019 könnte dagegen erstmals ein Importüberschuss ausgewiesen werden. Im laufenden Jahr wird der Außenhandel des Freistaats außerdem maßgeblich von der Corona-Pandemie beeinflusst. In den ersten sieben Monaten 2020 verringerten sich sowohl die Exporte als auch die Importe der bayerischen Wirtschaft im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wobei sich der Importüberschuss gegenüber 2019 erhöhte. Das sind Gründe genug, einen ausführlichen Blick auf den Außenhandel Bayerns und seine wichtigsten Güter zu werfen, auch im Vergleich zu den Entwicklungen anderer Bundesländer.

Bayerischer Zahlenspiegel

Abschließend bringt der Bayerische Zahlenspiegel in Form von Tabellen und Graphiken die aktuell wichtigsten bayerischen Eckdaten auf den Punkt.

Als Datei ist die Monatszeitschrift „Bayern in Zahlen“ unter www.statistik.bayern.de/produkte/biz kostenlos abrufbar. Die Druckausgabe (Bestell-Nr. Z10001 202011: Einzelheft 4,80 €, Jahresabonnement 46,- €) kann beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (0911 98208-6311) oder Fax (0911 98208-6638) bestellt werden.