Pressemitteilung

077/2023/32/P
Fürth, den 31. März 2023

KORREKTUR: Trotz hoher Preissteigerungen: Gesamtwirtschaft in Bayern wächst 2022

Bruttoinlandsprodukt legt preisbereinigt um 2,1 Prozent zu

In der Tabelle „Das Bruttoinlandsprodukt in den Bundesländern 2022“ hat sich ein Fehler eingeschlichen, den wir bedauern und hiermit korrigieren. So sind die Werte in der Tabelle für West- und Ostdeutschland jeweils mit und ohne Berlin ausgewiesen. Dabei sind jeweils die beiden Zeilen-Beschriftungen „einschl. Berlin" und „ohne Berlin" vertauscht worden.

Nach der pandemiebedingten Rezession 2020 setzt sich das Wachstum der bayerische Volkswirtschaft 2022 weiter fort. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) wächst nach Mitteilung des bayerischen Landesamts für Statistik in Bayern um 2,1 Prozent in 2022 und damit etwas stärker als in Deutschland insgesamt. Zur Einordnung: 2021 zeigte das BIP-Wachstum 2,8 Prozent.

„Besonders deutlich nimmt in 2022 die Bruttowertschöpfung mit 5,5 Prozent im Wirtschaftsbereich ‘Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe‘ zu“, sagt Markus König, zuständiger Abteilungsleiter im Bayerischen Landesamt für Statistik.

Das Verarbeitende Gewerbe bleibt mit 2,7 Prozent nahe am gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt. Im Baugewerbe ist nach der moderaten Zunahme 2021 ein Rückgang um 1,5 Prozent zu verzeichnen. Im Bereich „Land- und Forstwirtschaft, Fischerei“ kommt es zu einem Rückgang um 5,6 Prozent.

Fürth. Die Erholung der Bayerischen Wirtschaft von der pandemiebedingten Rezession im Jahr 2020 setzt sich auch 2022 fort. Laut dem Expertenteam des Bayerischen Landesamts für Statistik steigt das BIP in Bayern im abgelaufenen Jahr preisbereinigt um 2,1 Prozent.

„Besonders deutlich ist das Wachstum mit 5,5 Prozent im Bereich ‘Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe‘, was vermutlich auf den Wegfall vieler Corona-Schutzmaßnahmen zurückzuführen ist, erklärt Abteilungsleiter König.

Das in den Jahren vor Corona boomende Baugewerbe stößt hingegen zunehmend an seine Grenzen. Nach einem moderaten Anstieg der Bruttowertschöpfung im Vorjahr kommt es 2022 zu einem Rückgang um 1,5 Prozent. Noch deutlicher ist der Rückgang der Bruttowertschöpfung im Bereich „Land- und Forstwirtschaft, Fischerei“. Hier sinkt die Bruttowertschöpfung preisbereinigt um 5,6 Prozent. Auffällig: Die in beiden Bereichen hohen Preissteigerungen im Jahr 2022. So wächst die Bruttowertschöpfung nominal im Baugewerbe um 19,3 Prozent, bei der „Land- und Forstwirtschaft, Fischerei“ sind es sogar 39,8 Prozent. Diese Entwicklungen sind im Kontext steigender Energiepreise und der erhöhten Inflation im Jahr 2022 zu verstehen.

Etwas über dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt expandiert die Bruttowertschöpfung in den Dienstleistungsbereichen mit 2,6 Prozent. Auf sie entfallen gut zwei Drittel der gesamten Bruttowertschöpfung.

Die Gesamtwirtschaft Bayerns wächst 2022 mit preisbereinigten 2,1 Prozent etwas stärker als in Deutschland insgesamt (1,8 Prozent) und den westdeutschen Ländern (1,7 Prozent). In den ostdeutschen Ländern ohne Berlin wächst das BIP mit 2,3 Prozent etwas mehr als in Bayern.

Ergänzende Hinweise

Definition Bruttoinlandsprodukt
Das Bruttoinlandsprodukt umfasst den Wert aller innerhalb eines Wirtschaftsgebietes während einer bestimmten Periode produzierten Waren und Dienstleistungen. Es entspricht der Bruttowertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche zuzüglich der Gütersteuern und abzüglich der Gütersubventionen. Die Bruttowertschöpfung, die zu Herstellungspreisen bewertet wird, ergibt sich für jeden Wirtschaftsbereich aus dem Bruttoproduktionswert zu Herstellungspreisen abzüglich der Vorleistungen zu Anschaffungspreisen.

Erste vorläufige Berechnungen liegen zu Grunde – Aussagen unter Vorbehalt
Bei den hier für das Jahr 2022 vorgelegten Länderergebnissen handelt es sich um eine erste, vorläufige Berechnung des Arbeitskreises „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ (AK VGRdL), dem alle Statistischen Landesämter, das Statistische Bundesamt sowie der Deutsche Städtetag angehören. Bei der Interpretation der Ergebnisse ist zu beachten, dass die den Berechnungen zugrunde liegende Datenbasis drei Monate nach dem Ende des Berichtszeitraums naturgemäß „noch dünn“ ist, sodass zu späteren Rechenständen Änderungen an den Wachstumsraten und auch in der Reihenfolge der Bundesländer möglich sind. Ein Ranking der Bundesländer ist zu diesem Rechenstand daher stets unter Vorbehalt zu betrachten.

Weitere Informationen zur Volkwirtschaftlichen Gesamtrechnung
Weitere Informationen und Ergebnisse zu den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen erhalten Sie auf der Homepage des AK VGRdL unter https://www.statistikportal.de/de/vgrdl. Dort erhalten Sie auch detaillierte Informationen zur Revision 2019 in den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen. Ausführliche Ergebnisse enthält auch der in Kürze erscheinende Statistische Bericht „Bruttoinlandsprodukt in Bayern im Jahr 2022“.
Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (0911 98208-6311) oder Fax (0911 98208-6638).