Pressemitteilung

105/2023/42/A
Fürth, den 3. Mai 2023

Rund sieben von zehn Haushalte in Bayern heizen im Jahr 2022 mit Gas oder Öl

Erneuerbare Energien spielen beim Heizen im Wohnbestand noch eine untergeordnete Rolle

Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik heizen in Bayern 38 Prozent der rund 6,1 Millionen Haushalte hauptsächlich mit Gas. Heizöl (30 Prozent) und Fernwärme (14 Prozent) folgen auf den Plätzen zwei und drei. Der Anteil der erneuerbaren Energien liegt bei vier Prozent.

Fürth. Nach ersten Ergebnissen des Mikrozensus 2022 beheizen in Bayern knapp vier von zehn Haushalten ihre Wohnräume mit Gas. Daneben sind Heizöl (30 Prozent), Fernwärme (14 Prozent) und Holz oder Holzpellets (zehn Prozent) die wichtigsten Energieträger. Erneuerbare Energien spielen dagegen mit zusammen vier Prozent noch eine untergeordnete Rolle. Zu den erneuerbaren Heizenergiearten zählen Biomasse (außer Holz) und Biogas, Sonnenenergie sowie Erd- und andere Umwelt- oder Abluftwärme, nicht aber Strom. Letzterer wird nur bei vier Prozent der Haushalte als hauptsächliche Heizenergieart verwendet.

Braun- und Steinkohle gehören als vorrangiger Energieträger zum Heizen in deutschen Haushalten der Vergangenheit an und spielen insgesamt eine zu vernachlässigende Rolle.

Unterschiede zwischen Eigentümer- und Mieterhaushalten

Eigentümerhaushalte nutzen mit 36 Prozent am häufigsten Erdöl als Energieträger zum Heizen. Es folgen Gas (32 Prozent) und Holz oder Holzpellets (13 Prozent) sowie Fernwärme (zehn Prozent). Bei weiteren sechs Prozent der Haushalte sorgen Erd- oder andere Umweltwärme für angenehme Temperaturen in Wohnung oder Haus.

Bei Mieterhaushalten ist Gas mit 43 Prozent der mit Abstand am häufigsten genutzte Hauptenergieträger. Heizöl folgt mit 25 Prozent auf Platz zwei und Fernwärme mit 18 Prozent auf Platz drei. Letztere spielt für Mieterhaushalte somit eine deutlich wichtigere Rolle als für Eigentümerhaushalte (zehn Prozent). Dies ist auch damit zu erklären, dass Fernwärmenetze vor allem in urbanen Regionen zu finden sind, in der die Mieterquote traditionell höher ist als im ländlichen Raum. Nur zwei Prozent der Mieterhaushalte nennen schließlich Erd- oder andere Umweltwärme als hauptsächliche Heizenergieart. Zum Vergleich: Bei den Eigentümerhaushalten sind es immerhin sechs Prozent.


Der Mikrozensus ist die größte amtliche Haushaltsbefragung in Deutschland. Seit mehr als 60 Jahren wird in Bayern und im gesamten Bundesgebiet jährlich etwa ein Prozent der Bevölkerung befragt. In Bayern sind das rund 60 000 Haushalte. Ziel des Mikrozensus ist es, für Politik, Wissenschaft, Medien und die Öffentlichkeit belastbare Daten zu Wohn- und Lebensverhältnissen der Gesellschaft zur Verfügung zu stellen. Alle vier Jahre wird wie im Jahr 2022 das Zusatzprogramm zum Thema „Wohnen“ abgefragt.

Hinweise:

Die Ergebnisse aus dem Mikrozensus, der 2020 methodisch neugestaltet wurde, sind ab dem Berichtsjahr 2020 nur einge-schränkt mit den Vorjahren vergleichbar. Ausführliche Informationen zu den Änderungen sowie den Auswirkungen der Neuge-staltung und der Corona-Krise auf den Mikrozensus sind auf der Themenseite zum Mikrozensus verfügbar.

Ab dem Erhebungsjahr 2020 werden die Ergebnisse als Erst- und Endergebnisse zu zwei verschiedenen Zeitpunkten veröf-fentlicht. Die Daten dieser Pressemitteilung basieren auf den Erstergebnissen des Mikrozensus 2022.