Pressemitteilung

118/2023/42/A
Fürth, den 12. Mai 2023

Zum Muttertag: 41 Prozent der alleinerziehenden Mütter in Bayern 2022 mit weniger als 1 500 Euro monatlichem Nettoeinkommen

Mehr als die Hälfte der erwerbstätigen alleinerziehenden Mütter arbeitet nach wie vor in Teilzeit

Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik leben im Jahr 2022 in Bayern 1,9 Millionen Familien mit Kindern, darunter 390 000 Alleinerziehende. 82 Prozent der Alleinerziehenden sind Frauen. 41 Prozent der alleinerziehenden Mütter verfügen über ein monatliches Nettoeinkommen von weniger als 1 500 Euro. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der erwerbstätigen alleinerziehenden Mütter ist in Teilzeit beschäftigt.

Fürth. Nach den Erstergebnissen des Mikrozensus gibt es im Jahr 2022 in Bayern 1,9 Millionen Familien, sogenannte Eltern-Kind-Gemeinschaften, die gemeinsam in
einem Haushalt leben. In 1,3 Millionen Familien sind die Kinder noch minderjährig. Bei 80 Prozent der Familien leben Mütter und Väter in Partnerschaften (Ehe oder Lebensgemeinschaft), 20 Prozent machen Alleinerziehende aus. Das entspricht in etwa 390 000 Familien. 82 Prozent der Alleinerziehenden sind Frauen.

Im Jahr 2022 leben in Bayern 83 Prozent der Mütter mit Kindern im Haushalt in einer Partnerschaft. Im Vergleich dazu sind es unter den Vätern, die mit Kindern im Haushalt wohnen, 96 Prozent. Entsprechend ist der Anteil Alleinerziehender mit 17 Prozent unter den Müttern deutlich höher als bei den Vätern mit vier Prozent. In absoluten Zahlen leben in Bayern etwa 320 000 Mütter allein mit ihren Kindern im Haushalt.

Alleinerziehende in Voll- bzw. Teilzeitbeschäftigung

Von den 214 000 erwerbstätigen alleinerziehenden Müttern (ohne Beurlaubte, z.B. aufgrund von Mutterschutz oder Elternzeit) arbeiten im vergangenen Jahr 56 Prozent in Teilzeit und 44 Prozent in Vollzeit. Demgegenüber geht von den realisiert erwerbstätigen Müttern, die in einer Partnerschaft (Ehe oder Lebensgemeinschaft) leben, ein Viertel einer Vollzeiterwerbstätigkeit nach. Zum Vergleich: knapp neun von zehn realisiert erwerbstätigen alleinerziehenden Vätern sind in Vollzeit tätig (89 Prozent). Weitere Unterschiede zeigen sich bei Nichterwerbspersonen, die nicht erwerbstätig sind und auch keine Erwerbstätigkeit suchen bzw. kurzfristig aufnehmen könnten (z.B. Hausfrauen/-männer, Personen in Bildung, arbeits- oder berufsunfähige Personen). Mit 29 Prozent liegt deren Anteil bei alleinerziehenden Müttern um sechs Prozentpunkte höher als bei alleinerziehenden Vätern und um sieben Prozentpunkte höher als bei Müttern in Partnerschaften.

Monatliches Nettoeinkommen von weniger als 1 500 Euro

Auch das pro Monat verfügbare persönliche Nettoeinkommen weist Unterschiede zwischen alleinerziehenden Müttern und Vätern auf. Das persönliche Nettoeinkommen umfasst alle Einkünfte, also neben dem Einkommen durch die Erwerbstätigkeit unter anderem auch Sozialhilfeleistungen und Unterhaltszahlungen. 41 Prozent der alleinerziehenden Mütter haben vergangenes Jahr weniger als 1 500 Euro im Monat zur Verfügung. Gut ein Sechstel (17 Prozent) der alleinerziehenden Mütter muss mit weniger als 1 000 Euro pro Monat auskommen. Hingegen verfügen mehr als drei Viertel (77 Prozent) der alleinerziehenden Väter über ein Nettoeinkommen von mehr als 1 500 Euro im Monat.

Der Mikrozensus ist eine Erhebung, die jährlich bei einem Prozent der Bevölkerung bundesweit durchgeführt wird. In Bayern werden ca. 60 000 Haushalte zu ihren
Lebensbedingungen befragt.

Hinweise:

Regionalisierte Zahlen stehen nicht zur Verfügung.

Ausführliche Informationen zu den Änderungen in der Methodik des Mikrozensus auch vor allem im Hinblick zu den Auswirkungen der Neugestaltung des Mikrozensus im Jahr 2020 und der Corona-Krise sind auf der Themenseite zum Mikrozensus verfügbar unter: www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Haushalte-Familien/Methoden/mikrozensus-2020