Pressemitteilung

217/2021/35/M
Fürth, den 29. Juli 2021

Inflationsrate in Bayern im Juli 2021 bei 3,8 Prozent

Basiseffekt der letztjährigen Mehrwertsteuersenkung deutlich spürbar

Die Verbraucherpreise in Bayern stiegen im Vergleich zum Juli des Vorjahres im Gesamtniveau deutlich um 3,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr legten die Preise bei Heizöl besonders deutlich um 51,7 Prozent und bei Kraftstoffen um 23,1 Prozent zu. Ohne die Preistreiber Heizöl und Kraftstoffe gerechnet, hätte die Inflationsrate immerhin noch bei 3,0 Prozent gelegen. – Wie das Bayerische Landesamt für Statistik weiter mitteilt, stiegen die Verbraucherpreise im Juli 2021 im Vergleich zum Vormonat insgesamt um 0,9 Prozent. Binnen Monatsfrist zogen die Heizölpreise und die Kraftstoffpreise deutlich um jeweils 3,4 Prozent an. Für Obst mussten die Verbraucher geringfügig weniger bezahlen (-1,0 Prozent), während die Gemüsepreise nahezu konstant blieben (0,4 Prozent).

Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik lag die Inflationsrate, gemessen als prozentuale Veränderung des Verbraucherpreisindex für Bayern gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat, im Juli 2021 bei 3,8 Prozent. Ursächlich für diese starke Zunahme waren nicht nur die hohen Preissteigerungen am Energiemarkt, sondern auch die temporäre Mehrwertsteuersenkung, die letztes Jahr von Juli bis Dezember galt. Die sogenannte Kerninflationsrate, also der Gesamtindex ohne Nahrungsmittel und Energie, betrug 2,9 Prozent.

Die Preise für Nahrungsmittel stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,0 Prozent. Auch die Preise für Fleisch und Fleischwaren (+3,3 Prozent) sowie für Obst (+3,6 Prozent) erhöhten sich spürbar. Besonders deutlich sind die Gemüsepreise im Vergleich zum Vorjahr gestiegen (+6,7 Prozent).

Am Energiemarkt waren im Juli 2021 die Preise für Heizöl (+51,7 Prozent) und Kraftstoffe (+23,1 Prozent) wiederholt deutlich höher als im Vorjahresmonat, als die Energiepreise besonders gering waren. Die Preise für Strom stiegen ebenfalls, aber in geringerem Ausmaß (+1,4 Prozent). Auch für Gas war die Preissteigerung im Juli vergleichsweise gering (+3,6 Prozent).

Die Preisentwicklung bei den Wohnungsmieten (ohne Nebenkosten) verlief im Vergleich zum Gesamtindex unterdurchschnittlich. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sie sich im Juli lediglich um 1,5 Prozent.

Bei den technischen Produkten veränderten sich die Preise im Vergleich zum Vorjahr in unterschiedliche Richtungen. So mussten die Verbraucher insbesondere für tragbare Computer mehr als im Juli 2020 bezahlen (+5,5 Prozent). Die Preise für Fernsehgeräte sanken hingegen deutlich um 4,7 Prozent.

Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Vergleich zum Vormonat Juni insgesamt um 0,9 Prozent. Binnen Monatsfrist stiegen die Preise bei Heizöl sowie bei Kraftstoffen um 3,4 Prozent. Die Preise für Nahrungsmittel blieben im Vergleich zum Juni mit einer Zunahme von lediglich 0,3 Prozent nahezu konstant.

Im zweiten Halbjahr 2021 ist die Inflationsrate, gemessen als prozentuale Veränderung des Verbraucherpreisindex für Bayern gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat, aufgrund der temporären Mehrwertsteuersenkung in der zweiten Jahreshälfte des Jahres 2020 höher als üblich. Man spricht von einem Basiseffekt, da der Grund in der durch die Mehrwertsteuersenkung niedrigeren Vergleichsbasis aus dem Jahr 2020 liegt. Die genaue Höhe des Basiseffekts ist nur schwer zu benennen, da gleichzeitig auch andere Preiseffekte wirken (wie z. B. die CO2-Bepreisung) und von der Mehrwertsteuersenkung nicht alle Waren und Dienstleistungen im gleichen Maße betroffen waren.
 

Hinweis:

Die Presseinformation zum Berichtsmonat Juli 2021 enthält vorläufige Ergebnisse.

Regionalisierte Zahlen stehen nicht zur Verfügung.

Ausführliche Ergebnisse enthält der in Kürze erscheinende Statistische Bericht „Verbraucherpreisindex für Bayern. Monatliche Indexwerte von Januar 2015 bis Juli 2021 mit Gliederung nach Haupt- und Sondergruppen“ (Bestellnummer: M1301C 202107). Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (0911 98208-6311) oder Fax (0911 98208-6638).