Pressemitteilung

319/2022/35/M
Fürth, den 28. Oktober 2022

Inflationsrate in Bayern mit 11,0 Prozent im Oktober weiter auf hohem Niveau

Gesamtindex ohne Nahrungsmittel und Energie bei 5,2 Prozent; Nahrungsmittelpreise 18,9 Prozent höher als im Vorjahr

Fürth. Die Verbraucherpreise im Freistaat steigen im Vergleich zum Oktober 2021 um 11,0 Prozent. Letzten Monat belief sich die Inflationsrate noch auf 10,8 Prozent.

Die Teuerung wird weiterhin maßgeblich von steigenden Energiepreisen getrieben. So erhöhen sich die Preise für Heizöl gegenüber dem Vorjahresmonat um 75,2 Prozent, bei Gas sind es 143,4 Prozent. Ohne Berücksichtigung des Energiebereichs liegt die Inflationsrate diesen Monat bei 6,6 Prozent. Darin enthalten ist ein starker Anstieg der Nahrungsmittelpreise um 18,9 Prozent.

Die Verbraucherpreise steigen im Oktober 2022 im Vergleich zum Vormonat mit 0,7 Prozent weniger an als im September mit 2,2 Prozent. Dies liegt überwiegend an den im letzten Monat gefallenen Energiepreisen. Binnen Monatsfrist sank der Heizölpreis um 5,7 Prozent, die Preise für Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe fielen um 0,6 Prozent. Aber auch Kraftstoffpreise sanken um 5,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat deutlich. Die Preise für Nahrungsmittel stiegen hingegen insgesamt binnen Monatsfrist um 0,3 Prozent.

Inflationsrate im Oktober

Die Inflationsrate, gemessen als prozentuale Veränderung des Verbraucherpreisindex für Bayern gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat, liegt im Oktober 2022 bei 11,0 Prozent.

Der Gesamtindex ohne die aktuellen Hauptpreistreiber Nahrungsmittel und Energie, in der öffentlichen Diskussion oft als Kerninflationsrate bezeichnet, beläuft sich im Oktober auf 5,2 Prozent.

Gegenüber dem Vormonat steigt der Verbraucherpreisindex im Oktober um 0,7 Prozent.

Nahrungsmittel – erhebliche Preissteigerungen

Mit weiterhin stark steigenden Preisen sind die Verbraucher bei Nahrungsmitteln konfrontiert. Diese ziehen im Vergleich zum Vorjahresmonat mit 18,9 Prozent deutlich an.

Besonders erhöhten sich im Vorjahresvergleich Molkereiprodukte und Eier (+26,4 Prozent), Gemüse (+20,9 Prozent), Fleisch und Fleischwaren (+20,0 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+19,1 Prozent). Bei Obst (+3,3 Prozent) verläuft die Entwicklung moderater. Auffällig ist der starke Preisanstieg (+42,4 Prozent) bei Zucker.

Binnen Monatsfrist erhöhen sich die Preise für Nahrungsmittel insgesamt um 0,3 Prozent. Für Gemüse mussten die Verbraucher im Vergleich zum Vormonat 2,7 Prozent mehr bezahlen, während Obst um 2,5 Prozent günstiger ist. Bei einzelnen Produkten sticht die Preisentwicklung von Zucker mit plus 43,6 Prozent im Vergleich zum September besonders heraus.

Energie – Heizöl und Kraftstoffe im Vergleich zum Vorjahr deutlich teurer aber im Vergleich zum Vormonat billiger

Die Inflationsrate wird weiterhin stark von den Energiepreisen getrieben. Vor allem Gas (+143,4 Prozent) und Heizöl (+75,2 Prozent) tragen zu diesem Anstieg bei. Doch auch die Energiegewinnung aus Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe wird für die Verbraucher mit einer Teuerungsrate von 116,5 Prozent deutlich kostenintensiver. Kraftstoffe sind mit 23,4 Prozent und Strom mit 29,3 Prozent ebenfalls erheblich teurer als im Vorjahresmonat.

Nach den Berechnungen des Expertenteams des Bayerischen Landesamts für Statistik steigen die Preise für Gas im Vergleich zum September um 13,2 Prozent. Bei Heizöl (‑5,7 Prozent) und bei den Kraftstoffen (-5,6 Prozent) sind binnen Monatsfrist hingegen Entlastungen zu spüren. Die Strompreise haben sich im Vergleich zum Vormonat kräftig erhöht (+9,0 Prozent).

Wohnungsmieten – moderate Veränderungen

Die Preisentwicklung bei Wohnungsmieten ohne Nebenkosten verläuft im Vergleich zum Gesamtindex unterdurchschnittlich. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhen sie sich im Oktober um 2,3 Prozent.

Hinweis:

Die Presseinformation zum Berichtsmonat Oktober 2022 enthält vorläufige Ergebnisse. Regionalisierte Zahlen stehen nicht zur Verfügung.

Ausführliche Ergebnisse enthält der in Kürze erscheinende Statistische Bericht „Verbraucherpreisindex für Bayern. Monatliche Indexwerte von Januar 2015 bis Oktober 2022 mit Gliederung nach Haupt- und Sondergruppen“ (Bestellnummer: M1301C 202210).

Der Bericht kann unter www.statistik.bayern.de/statistik/preise_verdienste/preise als Datei kostenlos heruntergeladen werden Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (0911 98208-6311) oder Fax (0911 98208-6638).