Pressemitteilung

022/2025/57/B
Fürth, den 29. Januar 2025

KORREKTUR: Besucherzahlen in Kultureinrichtungen in Bayern erholen sich

Neue Ausgabe „Kulturindikatoren auf einen Blick 2024“ ermöglicht Ländervergleiche zur Entwicklung der deutschen Kulturlandschaft

In der Pressemitteilung von heute (021/2025/57/B) ist eine Korrektur erforderlich. Im Bereich Museen in Deutschland wurde Bayern für das Jahr 2022 als Bundesland mit den meisten Museen benannt. Bayern ist aber nicht mehr „nach wie vor“ das Bundesland mit den meisten Museen, sondern Baden-Württemberg. Die Korrektur ist fett und kursiv markiert.

Die neue Ausgabe der „Kulturindikatoren auf einen Blick 2024“ ist ab sofort im Statistikportal verfügbar. Die Veröffentlichung fasst statistische Informationen von Kultureinrichtungen zusammen und bietet einen Überblick über zentrale Kennzahlen der deutschen Kulturlandschaft. Sie beleuchtet insbesondere die Entwicklung der Jahre 2021 bis 2023 und ermöglicht viele Ländervergleiche. Wie das Fachteam des Bayerischen Landesamts für Statistik hiernach mitteilt, sieht man, wie sich insgesamt die Besucherzahlen in Kultureinrichtungen in den Jahren 2022 und 2023 nach den pandemiebedingten Einbrüchen allmählich wieder erholen.

Schweinfurt. Die neue Ausgabe der „Kulturindikatoren auf einen Blick 2024“ fasst zentrale Kennzahlen für verschiedene Kultursparten in Deutschland zusammen. Die Gemeinschaftsveröffentlichung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder bietet einen umfangreichen Blick auf die Entwicklung der Kulturlandschaft in Deutschland und den Ländern und ermöglicht Ländervergleiche. Der Fokus liegt in dieser Ausgabe auf den Jahren 2021 bis 2023, die die Entwicklung während und nach der Pandemie abbilden.

Erholung der Besucherzahlen in Kultureinrichtungen

Die aktuelle Theaterstatistik zeigt einen Anstieg der Konzertbesuche in Deutschland. In der Spielzeit 2021/22 werden rund 2,2 Millionen Besuche bei öffentlich finanzierten Orchestern gezählt. Dies entspricht einem Anstieg um 152,7 Prozent im Vergleich zur vorherigen Spielzeit 2020/21, die stark von der Corona-Pandemie geprägt war.

Zehn Jahre zuvor, in der Spielzeit 2011/12, lag die Zahl der Besuche allerdings noch bei 5,4 Millionen. Auch in Bayern wächst die Zahl der Konzertbesuche nach dem pandemiebedingten Einbruch von 134 053 in der Spielzeit 2020/21 um 171,5 Prozent auf 363 936 in der Spielzeit 2021/22. Mit 27,2 Konzertbesuchen je 1 000 Einwohner liegt Bayern in dieser Spielzeit knapp über dem Bundesdurchschnitt.

Hier sehen Sie eine graphische Darstellung zu Angebotene Sitzplätze in öffentlichen Theatern, entnommen aus dem Kulturindikatorenbericht (siehe Verlinkung in der Infobox)

Die Theaterbesuche zeigen ein ähnliches Bild. In der Spielzeit 2021/22 werden deutschlandweit 11,6 Millionen Theaterbesuche gezählt, fast viermal so viele wie in der Spielzeit 2020/21 mit 3,0 Millionen Theaterbesuchen. Relativ zur Bevölkerung in Deutschland sind es 137 Theaterbesuche je 1 000 Einwohner in der Spielzeit 2021/22. Hamburg, als Musicalstadt, nimmt mit einem Indikatorwert von 514 den Spitzenplatz unter den Ländern ein. Bayern liegt hier mit einem Indikatorwert von 112 weit darunter.

Versorgungsgrad mit Bibliotheken in Bayern auf hohem Niveau

Im Jahr 2023 melden die deutschen Bibliotheken insgesamt 8 862 Standorte. Im Ländervergleich verfügt Bayern mit 1 939 über die meisten Bibliotheksstandorte. Wird die Zahl dieser Standorte auf die Einwohnerinnen und Einwohner bezogen, erhält man den Versorgungsgrad der Bevölkerung mit Bibliotheken. Im Durchschnitt entfallen deutschlandweit im Jahr 2023 auf 100 000 Einwohner 10,5 Bibliotheken. Rheinland‑Pfalz erreicht mit 15,1 Standorten je 100 000 Einwohner den höchsten Indikatorwert, gefolgt von Bayern mit einem Wert von 14,4.

Hier sehen Sie eine graphische Darstellung zu der Anzahl der Öffentlichen und wissenschaftlichen Bibliotheken 2023 nach Bundesländern, entnommen aus dem Kulturindikatorenbericht (siehe Verlinkung in der Infobox)

Vor allem in Süddeutschland viele Museen

Das Institut für Museumsforschung (IfM) zählt im Jahr 2022 insgesamt 6 808 Museen in Deutschland. Im Jahr 2012 waren es noch 6 355 Museen. Das bedeutet innerhalb von zehn Jahren einen Anstieg um 7,1 Prozent. Dabei ist Bayern im Vergleich zu 2012 nicht mehr nach wie vor das Bundesland mit den meisten Museen (2012: 1 162; 2022: 1 208), sondern Baden-Württemberg (2012: 1 070; 2022: 1 229).

Deutschlands Museen werden im Jahr 2022 rund 81,4 Millionen Mal besucht. Damit ist die Zahl im Vergleich zum Jahr 2021 mit rund 38,8 Millionen Besuchen mehr als doppelt so hoch. Somit kommt bundesweit im Jahr 2022 auf jede Einwohnerin und jeden Einwohner ein Museumsbesuch. Im Ländervergleich wird die Sonderstellung Berlins mit durchschnittlich 3,8 Museumsbesuchen pro Person deutlich (14,2 Millionen Besuche). Während Bayerns Museen im Jahr 2022 insgesamt ebenso viele Besuche verzeichnet (14,2 Millionen), liegt der Freistaat mit 1,1 Besuchen pro Einwohner knapp über dem Bundesdurchschnitt.

Hier sehen Sie eine graphische Darstellung zu den Museumsbesuchen nach Bundesländern, entnommen aus dem Kulturindikatorenbericht (siehe Verlinkung in der Infobox)

Bayern hat die meisten Kinospielstätten

In Deutschland gibt es im Jahr 2023 insgesamt 1 744 Kinospielstätten. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Anzahl um 14 Spielstätten an (2022: 1 730 Spielstätten). Dabei verzeichnen die bevölkerungsreichsten Länder auch mit Abstand die meisten Kinospielstätten: Spitzenreiter ist Bayern (288), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (278) und Baden-Württemberg (246).

In den Kinos werden im Jahr 2023 deutschlandweit rund 95,7 Millionen Besuche gezählt, 22,7 Prozent mehr als 2022 (78,0 Millionen Besuche) und mehr als doppelt so viele wie im Jahr 2021 (42,1 Millionen Besuche). Der auf die Bevölkerung umgerechnete Durchschnittswert liegt in Deutschland bei 1,1 Kinobesuchen je Einwohner. Unter den Ländern erreicht auch hier Berlin mit 2,2 Kinobesuchen je Einwohner den ersten Platz, gefolgt von Bremen (2,0), Hamburg (1,8) und Bayern (1,2).

Hier sehen Sie eine graphische Darstellung zu der Anzahl der Leinwände und der Spielstätten (Kinos) nach Bundesländern, entnommen aus dem Kulturindikatorenbericht (siehe Verlinkung in der Infobox)

Bildung: Leichter Rückgang der Belegungszahlen künstlerischer Fächer

Schülerinnen und Schüler in der gymnasialen Oberstufe sind verpflichtet, Kurse in den künstlerischen Fächern „Musik“, „Kunst“ oder ähnlichen Fächern zu belegen. Der Indikator der Belegungen im Verhältnis zur Anzahl der Schülerinnen und Schüler in den beiden Qualifikationsphasen der gymnasialen Oberstufe liegt in Deutschland im Schuljahr 2022/23 bei 1,0. Somit belegt durchschnittlich jede Schülerin oder jeder Schüler einen Kurs in einem künstlerischen Fach. Im Vergleich zum Schuljahr 2021/22 (0,9) ist dieser Indikatorwert geringfügig gestiegen. Die Unterschiede in den Indikatorwerten der einzelnen Länder sind durch die jeweiligen Schulverordnungen zu erklären: In Bayern (1,5), dem Land mit dem höchsten Indikatorwert, ist beispielsweise die Belegung mindestens eines künstlerischen Fachs in den beiden Qualifikationsphasen I und II verpflichtend.

 

Die Broschüre ist im Statistikportal der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder unter https://www.statistikportal.de/de/veroeffentlichungen/kulturindikatoren-auf-einen-blick als PDF-Datei kostenfrei abrufbar.

Hier sehen Sie eine graphische Darstellung zu den Belegungen von künstlischen Fächern in den Qualifikationsphasen 1 und 2 der gymnasialen Oberstufe an allgemeinbildenden Schulen nach Bundesländern, entnommen aus dem Kulturindikatorenbericht (siehe Verlinkung in der Infobox)

Hinweise:

Neben diesen Ergebnissen enthält die Gemeinschaftsveröffentlichung „Kulturindikatoren auf einen Blick“ viele weitere kulturelle Daten beispielsweise aus dem Bildungsbereich, zu öffentlichen und privaten Kulturausgaben, zu Denkmalschutz und -pflege, zum Fernseh- und Hörfunkangebot oder zum Ausstattungsgrad in privaten Haushalten.

Die Teilhabe an Kultur erfolgt neben dem direkten Besuch von kulturellen Veranstaltungen auch durch das Herunterladen oder Abspielen von Musik, Lesematerial und Filmen sowie das Spielen von Videospielen über unterhaltungselektronische Medien im heimischen Bereich. Der Indikator gibt differenziert nach ausgewählten Geräten der Unterhaltungselektronik den Anteil privater Haushalte, in denen entsprechende Geräte vorhanden sind, an allen privaten Haushalten an (Ausstattungsgrad). Damit vermittelt er einen Eindruck über die Möglichkeiten der Kulturrezeption privater Haushalte von zu Hause aus.

Die Publikation beinhaltet neben Daten der amtlichen Statistik auch Angaben anderer Institutionen, die Daten im Kulturbereich erfassen, und wurde im Rahmen des Projekts „Bundesweite Kulturstatistik“ im Auftrag der Kultusministerkonferenz (KMK) sowie der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) durch das Hessische Statistische Landesamt erstellt.