Pressemitteilung

283/2021/35/M
Fürth, den 30. September 2021

Weiterer Anstieg der Verbraucherpreise in Bayern - Inflationsrate liegt im September 2021 bei 4,2 Prozent

Wiederholt deutliche Preissteigerungen auf dem Energiemarkt im Vorjahresvergleich

Die Verbraucherpreise im Freistaat steigen im Vergleich zum September des Vorjahres deutlich um 4,2 Prozent. Besonders schnell klettern die Preise für Heizöl (+78,5 Prozent) und Kraftstoffe (+28,4 Prozent). Selbst ohne diese Preistreiber liegt die Inflationsrate noch bei deutlichen 3,2 Prozent.
Wie die Expertinnen und Experten des Bayerischen Landesamts für Statistik weiter mitteilen, bleiben die Verbraucherpreise im September 2021 im Vergleich zum Vormonat konstant (+0,0 Prozent). Binnen Monatsfrist steigt der Heizölpreis deutlich um 3,8 Prozent, während Kraftstoffe mit einem Plus von 0,4 Prozent etwas teurer sind. Für Obst bezahlen Verbraucher im September 1,5 Prozent weniger als im Vormonat. Gemüsepreise fallen mit einem Minus von 4,0 Prozent.  

Die Inflationsrate liegt im September 2021, gemessen als prozentuale Veränderung des Verbraucherpreisindex für Bayern gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat, bei 4,2 Prozent. Ursächlich für diese starke Zunahme sind nicht nur hohe Preissteigerungen am Energiemarkt, sondern auch die vom Juli bis Dezember 2020 eingeführte Mehrwertsteuersenkung. Die sogenannte Kerninflationsrate, also der Gesamtindex ohne Nahrungsmittel und Energie, beträgt 3,1 Prozent.

Nahrungsmittel
Preise für Nahrungsmittel steigen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,7 Prozent. Auch für Fleisch und Fleischwaren (+4,7 Prozent) erhöhen sie sich spürbar. Deutlich nach oben entwickeln sich auch die Aufwendungen für Gemüse mit einem Plus von 8,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Obst hingegen ist etwas günstiger zu beziehen (-1,5 Prozent).

Energie / Kraftstoffe
Zum Energiemarkt: Im September 2021 sind Heizöl mit einem Anstieg von 78,5 Prozent und Kraftstoffe mit 28,4 Prozent deutlich teurer als im Vorjahr. Auch Gas wird teurer. Gemessen am Energiemarkt insgesamt ist die Erhöhung hier mit 6,0 Prozent noch vergleichsweise moderat. Die Preise für Strom erhöhen sich ebenfalls (+2,2 Prozent).

Wohnungsmieten
Die Preisentwicklung bei Wohnungsmieten ohne Nebenkosten verläuft im Vergleich zum Gesamtindex unterdurchschnittlich. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhen sie sich im September um 1,7 Prozent.

Technische Produkte
Bei technischen Produkten zeigen sich die Preisveränderungen im Vergleich zum Vorjahr uneinheitlich. Während Verbraucher insbesondere für tragbare Computer 8,3 Prozent mehr als im September 2020 bezahlen, sinken die Aufwendungen für die Anschaffung von Fernsehgeräten um 7,5 Prozent deutlich.

Entwicklung Verbraucherpreise
Insgesamt bleiben die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vormonat August mit 0,0 Prozent konstant. Binnen Monatsfrist steigt der Heizölpreis deutlich (+3,8 Prozent), während Kraftstoffpreise fast konstant bleiben (+0,4 Prozent). Für Nahrungsmittel bezahlen Verbraucher im September fast das Gleiche wie im August (-0,3 Prozent).

Im September 2021 ist die Inflationsrate aufgrund der befristeten Mehrwertsteuersenkung vom Juli bis Dezember 2020 höher als üblich. Das wird als Basiseffekt bezeichnet, da die Ursache in der durch die Mehrwertsteuersenkung niedrigeren Vergleichsbasis aus dem Vorjahr liegt. Die exakte Höhe dieses Basiseffekts ist schwer zu benennen, da mehrere preisbestimmende Einflussfaktoren, wie beispielsweise die CO2-Bepreisung gleichzeitig wirken.
 

Hinweis:

Die Presseinformation zum Berichtsmonat September 2021 enthält vorläufige Ergebnisse.

Regionalisierte Zahlen stehen nicht zur Verfügung.

Ausführliche Ergebnisse enthält der in Kürze erscheinende Statistische Bericht „Verbraucherpreisindex für Bayern. Monatliche Indexwerte von Januar 2015 bis September 2021 mit Gliederung nach Haupt- und Sondergruppen“ (Bestellnummer: M1301C 202109). Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (0911 98208-6311) oder Fax (0911 98208-6638).