Pressemitteilung

162/2022/54/K
Fürth, den 10. Juni 2022

Fast ein Viertel mehr an Schutzmaßnahmen für Kinder und Jugendliche in Bayern im Jahr 2021

Unbegleitete Einreise Minderjähriger aus dem Ausland war letztes Jahr der häufigste Anlass für Schutzmaßnahmen; die Anzahl der hier betroffenen Kinder- und Jugendlichen hat sich binnen eines Jahres mehr als verdoppelt

In Bayern wurden im Jahr 2021 insgesamt 4 159 vorläufige Schutzmaßnahmen für Kinder und Jugendliche durchgeführt. In 60 Prozent der Fälle handelte es sich hierbei um männliche Minderjährige. Laut Bayerischem Landesamt für Statistik waren 2021 die unbegleitete Einreise Minderjähriger aus dem Ausland (1 407) und die Überforderung der Eltern/eines Elternteils in 1 339 Fällen die häufigsten Anlässe für eine Schutzmaßnahme.

Fürth/Schweinfurt. Als Schutzmaßnahme bezeichnet man die vorläufige Aufnahme und Unterbringung von Minderjährigen in einer Notsituation durch das Jugendamt. Es sind Maßnahmen zur schnellen Intervention zugunsten des Minderjährigen. Sie dienen als Klärungshilfe für Betroffene in Krisensituationen sowie dem unmittelbaren Schutz der Minderjährigen.

Wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilt, stieg die Zahl der schutzbedürftigen Minderjährigen auf 4 159 Fälle, was einem Plus von 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr (3 342) entspricht. Die Zahl der unbegleitet aus dem Ausland eingereisten Minderjährigen stieg von 619 Kindern- und Jugendlichen im Jahr 2020 auf 1 407 im Jahr 2021. Das entspricht einem Plus von 127 Prozent.

Betroffen waren insgesamt 2 501 Jungen und 1 658 Mädchen.

Die häufigsten Anlässe für eine Schutzmaßnahme waren die Einreise Minderjähriger aus dem Ausland (1 407 Fälle) und die Überforderung der Eltern/eines Elternteils (1 339 Fälle).

3 196 und damit mehr als zwei Drittel der Minderjährigen wurde während der Schutzmaßnahme in einer Einrichtung untergebracht (77 Prozent), 160 in einer betreuten Wohnform (4 Prozent) und 803 lebten bei einer geeigneten Person (19 Prozent).

Hinweis:

Ausführliche Ergebnisse enthält der im Herbst erscheinende Statistische Bericht „Kinder- und Jugendhilfe Ergebnisse in Bayern 2021" (Bestellnummer: K5101C2021). Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (0911 98208-6311) oder Fax (0911 98208-6638).