Pressemitteilung

043/2023/35/M
Fürth, den 22. Februar 2023

Inflationsrate liegt in Bayern im Januar bei 8,8 Prozent

Weiterhin starke Steigerungen bei Energiepreise und Nahrungsmittel im Jahresver-gleich; Gesamtindex ohne diese beiden Einflussgrößen zeigt 5,7 Prozent

Fürth. Im Freistaat steigen die Verbraucherpreise im Vergleich zum Januar des letzten Jahres um 8,8 Prozent. Weiterhin treiben steigende Energiepreise die Teuerung. So erhöhen sich die Preise für Heizöl gegenüber dem Vorjahresmonat um 29,2 Prozent und die Preise für Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe um 54,6 Prozent. Gas steigt im gleichen Zeitraum sogar um 73,7 Prozent. Ohne Berücksichtigung des Energiebereichs liegt die Inflationsrate diesen Monat bei immer noch hohen 7,4 Prozent. Darin enthalten: der starke Anstieg der Nahrungsmittelpreise um 19,8 Prozent.

Die Verbraucherpreise steigen im Januar 2023 im Vergleich zum Vormonat um 0,7 Prozent. Binnen Monatsfrist sinkt der Heizölpreis um 0,8 Prozent, die Preise für Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe steigen um 3,5 Prozent. Auch Kraftstoffpreise steigen im Vergleich zum Vormonat leicht um 1,2 Prozent. Erdgas wird deutlich um 38,2 Prozent teurer. Binnen Monatsfrist kostenvNahrungsmittel insgesamt 1,4 Prozent mehr als im Dezember.

Verbraucherpreisindex für Bayern von Juli 2021 bis Januar 2023

Inflationsrate im Januar

Die Inflationsrate, gemessen als prozentuale Veränderung des Verbraucherpreisindex für Bayern gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat, liegt im Januar 2023 bei 8,8 Prozent.

Der Gesamtindex ohne die aktuellen Hauptpreistreiber Nahrungsmittel und Energie, in der öffentlichen Diskussion oft als Kerninflationsrate bezeichnet, beläuft sich im Januar auf 5,7 Prozent.

Gegenüber dem Vormonat steigt der Verbraucherpreisindex im Januar um 0,7 Prozent.

Nahrungsmittel – Preissteigerungen von fast 20 Prozent zu Januar 2022

Mit im Jahresvergleich weiterhin stark steigenden Preisen sind die Verbraucher bei Nahrungsmitteln konfrontiert. Diese ziehen gegenüber Januar 2022 jetzt im ersten
Monat 2023 um 19,8 Prozent deutlich an.

Besonders erhöhen sich im Vorjahresvergleich Molkereiprodukte und Eier (+34,0 Prozent), Brot und Getreideerzeugnisse (+23,2 Prozent), Fleisch und Fleischwaren (+18,4 Prozent) sowie Gemüse (+12,7 Prozent). Bei Obst (+2,7 Prozent) verläuft die Entwicklung moderater. Insbesondere Zucker ist mit 58,8 Prozent deutlich teurer als im Vorjahr.

Binnen Monatsfrist erhöhen sich die Preise für Nahrungsmittel insgesamt um
1,4 Prozent. Für Gemüse müssen die Verbraucher im Vergleich zum Vormonat 2,8 Prozent mehr bezahlen, Obst wird mit einem Preisrückgang von 0,1 Prozent etwas günstiger.

Gas, Heizöl, Kraft- und Brennstoffe befeuern weiterhin hohe Inflationsrate

Die Inflationsrate wird weiterhin stark von den Energiepreisen getrieben. Vor allem Gas (+73,7 Prozent) und Heizöl (+29,2 Prozent) tragen zu diesem Anstieg im
Jahresvergleich bei. Doch auch die Energiegewinnung aus Brennholz, Holzpellets oder anderen festen Brennstoffen wird für die Verbraucher mit einer Teuerungsrate von 54,6 Prozent erheblich kostenintensiver. Kraftstoffe sind mit 7,1 Prozent und Strom mit 25,7 Prozent ebenfalls spürbar teurer als im Vorjahresmonat.

Nach den Berechnungen des Bayerischen Landesamtes für Statistik steigen die Preise für Gas im Vergleich zum Dezember 2022 um 38,2 Prozent. Bei Heizöl (‑0,8 Prozent) sinken die Preise binnen Monatsfrist geringfügig, während Kraftstoffe mit 1,2 Prozent wieder teurer werden. Die Strompreise steigen im Vergleich zum Vormonat leicht an (+0,6 Prozent).

Wohnungsmieten – moderate Veränderungen

Die Preisentwicklung bei Wohnungsmieten ohne Nebenkosten verläuft im Vergleich zum Gesamtindex unterdurchschnittlich. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhen sie sich im Januar um 2,6 Prozent.

Hinweis:

Die Presseinformation zum Berichtsmonat Januar 2023 enthält vorläufige Ergebnisse. Regionalisierte Zahlen stehen nicht zur Verfügung.

Ausführliche Ergebnisse enthält der in Kürze erscheinende Statistische Bericht „Verbraucherpreisindex für Bayern. Monatliche Indexwerte von Januar 2020 bis Januar 2023 mit Gliederung nach Haupt- und Sondergruppen“ (Bestellnummer: M1301C 202301). Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (0911 98208-6311) oder Fax (0911 98208-6638).

Ergänzender Hinweis zur Revision des Verbraucherpreisindex für Deutschland:
Der Verbraucherpreisindex für Deutschland wird in turnusmäßigen Abständen einer Revision unterzogen und auf ein neues Basisjahr umgestellt. Mit den Ergebnissen für den Berichtsmonat Januar 2023 erfolgt die Umstellung von dem bisherigen Basisjahr 2015 auf das Basisjahr 2020. Dabei wurden die Wägungsschemata aktualisiert und methodische Änderungen eingearbeitet. Die Ergebnisse des Verbraucherpreisindex für Deutschland ab Januar 2020 wurden neu berechnet.