Pressemitteilung

101/2023/35/M
Fürth, den 28. April 2023

Inflation in Bayern liegt im April 2023 bei 7,2 Prozent

Gesamtindex ohne Nahrungsmittel und Energie bei 5,9 Prozent im April; Verbraucherpreise steigen um 0,4 Prozent zum Vormonat

Fürth. Im Freistaat steigen die Verbraucherpreise im Vergleich zum April des vergangenen Jahres um 7,2 Prozent. Der Energiebereich zeigt ein gemischtes Bild: So fallen die Preise für Heizöl gegenüber dem Vorjahr um 16,3 Prozent. Auch die Preise für Kraftstoffe gehen zurück. Sie sinken um 8,4 Prozent. Jedoch steigen die Preise für Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe um 29,0 Prozent. Gas steigt im gleichen Zeitraum sogar um 41,7 Prozent.

Ohne Berücksichtigung des Energiebereichs liegt die Inflationsrate diesen Monat bei 7,3 Prozent. Darin enthalten: der starke Anstieg der Nahrungsmittelpreise um 16,8 Prozent. Insbesondere ist Zucker um 65,1 Prozent teurer als im Vorjahr.

Die Verbraucherpreise steigen im April 2023 im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozent. Binnen Monatsfrist sinkt der Heizölpreis um 0,8 Prozent, die Preise für Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe fallen ebenfalls um 5,5 Prozent. Kraftstoffpreise steigen im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozent, Erdgas hingegen wird 1,1 Prozent günstiger. Nahrungsmittel kosten im März insgesamt 0,7 Prozent weniger.

Verbraucherpreisindex für Bayern von Oktober 2021 bis April 2023

Inflationsrate im April

Die Inflationsrate, gemessen als prozentuale Veränderung des Verbraucherpreisindex für Bayern gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat, liegt im April 2023 bei 7,2 Prozent.

Der Gesamtindex ohne die aktuellen Hauptpreistreiber Nahrungsmittel und Energie, in der öffentlichen Diskussion oft als Kerninflationsrate bezeichnet, beläuft sich im April - wie bereits im Monat zuvor - auf 5,9 Prozent. Gegenüber dem Vormonat steigt der Verbraucherpreisindex im April um 0,4 Prozent.

Nahrungsmittel – 16,8 Prozent Preisanstieg im Jahresvergleich für Verbraucher

Mit im Jahresvergleich weiterhin stark steigenden Preisen sind die Verbraucher bei Nahrungsmitteln konfrontiert. Diese ziehen gegenüber April 2022 um 16,8 Prozent deutlich an. Besonders erhöhen sich im Vorjahresvergleich die Preise für Zwiebeln, Knoblauch oder Ähnliches (+68,2 Prozent), Quark (+61,7 Prozent) sowie Möhren (+60,5 Prozent).

Süßes wird teurer – Start in Eissaison mit Preisanstieg von 20,7 Prozent

Ebenfalls hohe Preissteigerungen sind für Zucker (65,1 Prozent) und Nahrungsmittel, die Zucker enthalten, zu beobachten. So werden Kekse um 37,8 Prozent teurer. Die Preise für frische Kuchen, Torte oder Tortenboden steigen um 24,9 Prozent. Auch der Start in die Eissaison geht mit höheren Preisen für die Verbraucher einher: Für Speiseeis müssen sie im April 20,7 Prozent mehr als im Vorjahr bezahlen.

Binnen Monatsfrist sinken die Preise für Nahrungsmittel insgesamt um 0,7 Prozent. Neben Quark (-1,7 Prozent) wird auch Zucker um 0,7 Prozent günstiger. Höhere Preise müssen die Verbraucher binnen Monatsfrist jedoch für Möhren (+23,2 Prozent), Zwiebeln, Knoblauch und Ähnliches (+15,7 Prozent) sowie Speiseeis (+7,4 Prozent) hinnehmen.

Dienstleistungen – Pauschalreisen um über 10 Prozent teurer als im Vorjahr

Deutliche Preisanstiege müssen die Verbraucherinnen und Verbraucher bei den Pauschalreisen hinnehmen, diese haben sich im Vergleich zum April 2022 um 10,4 Prozent verteuert. Der Besuch in den Gaststätten ist mit einem Preisanstieg von 8,5 Prozent ebenfalls deutlich kostenintensiver.

Die Entwicklung dieser Dienstleistungen im Vergleich zum Vormonat ist jedoch unterschiedlich. Während die Preise für Pauschalreisen mit 1,4 Prozent zum März 2023 deutlich steigen, zeigt sich bei den Gaststättendienstleistungen ein moderater Preisanstieg von 0,3 Prozent.

Heizöl im April deutlich günstiger

Die Inflationsrate wird zwar weiterhin stark von den Energiepreisen getrieben, jedoch entspannt sich die Lage beim Heizöl (-16,3 Prozent). Gas wird hingegen im Vergleich zum Vorjahr deutlich teurer (+41,7 Prozent). Die Energiegewinnung aus Brennholz, Holzpellets oder anderen festen Brennstoffen ist für die Verbraucher mit einer Teuerungsrate von 29,0 Prozent ebenfalls erheblich kostenintensiver. Strom ist 9,5 Prozent teurer als im Vorjahresmonat, während ein Fallen der Kraftstoffpreise (-8,4 Prozent) im April zu beobachten ist.

Nach den Berechnungen des Fachteams im Bayerischen Landesamt für Statistik fallen die Preise für Gas im Vergleich zum März 2023 um 1,1 Prozent, auch Strom wird günstiger (-0,9 Prozent). Preisrückgänge binnen Monatsfrist lassen sich bei Brennholz, Holzpellets oder anderen festen Brennstoffen (-5,5 Prozent) und Heizöl (‑0,8 Prozent) feststellen, während Kraftstoffe um 0,4 Prozent teurer werden.

Wohnungsmieten – moderate Veränderungen

Die Preisentwicklung bei Wohnungsmieten ohne Nebenkosten verläuft im Vergleich zum Gesamtindex unterdurchschnittlich. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhen sie sich im April um 2,7 Prozent.

Hinweise:

Die Presseinformation zum Berichtsmonat April 2023 enthält vorläufige Ergebnisse. Regionalisierte Zahlen stehen nicht zur Verfügung.

Ausführliche Ergebnisse enthält der in Kürze erscheinende Statistische Bericht „Verbraucherpreisindex für Bayern. Monatliche Indexwerte von Januar 2020 bis April 2023 mit Gliederung nach Haupt- und Sondergruppen“ (Bestellnummer: M1301C 202304). Der Bericht kann als Datei kostenlos heruntergeladen werden Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (0911 98208-6311) oder Fax (0911 98208-6638).